Einfache, trivale Tätigkeiten und Rituale helfen mir meine Sinne (und meinen Verstand) beisammen zu halten. Gerade wenn es scheint, dass alles über mich hereinbricht und die Welt da draußen zuviel sein scheint.

Corona. Anschläge vor der Haustüre. Private Umbrüche.

Unsicherheit und Angst, die lähmen. Machen hoffnungslos.

Für mich liegen diese Resourcen und Rückzugsmöglichkeiten vor allem in der Bewegung – damit ich nicht im „freeze“ verharre (diese berühmte drei Modi: Fight – Flight – Freeze). Ich hab mich eindeutig „eingefroren“ während der Attacken in Wien.

Bin reglos am Sofa gesesssen und hab den Sirenen zugehört. Ziemlich hilflos, in Sorge und zugleich erleichtert, nicht dort zu sein.

Ich wusste danach, dass es mir nicht gut geht, das mich alles sehr berührt. Aber ich hab nicht mal versucht es zu artikulieren. Mir haben die Worte und Gefühle gefehlt.



Erst nach dem ersten Bewegen des schmerzenden Körpers am „Tag danach“ und einem Gespräch, in dem ich nach Worten gerungen habe, wie es mir geht .. hat sich etwas gelöst. Tränen konnten fließen.

Und mit diesem Fluss, der wieder da ist, gibt es auch wieder Hoffnung und Zuversicht in all dieser Verwundbarkeit und Unsicherheit.

Was bewegt dich gerade?
Lässt du es zu?

ich bin, wie du liest, sehr gut „weitermachen und verdrängen“. Ich funktioniere (fast immer). Deshalb ist dieser Check-In umso wichtiger:

Wie geht es mir gerade wirklich?
Und was kann ich gerade für mich tun?
Wie kann ich mich wieder spüren, dass ich überhaupt verstehe, wo ich gerade bin?

Und da kommen dann die Rituale und Resourcen ins Spiel -bei mir sind das Tanz, Yoga, Kochen. Ironischerweise: Gerade wenn es um dieses „freeze“-Zustand geht – kostet mich es oft wahnsinnige Überwindung überhaupt irgendeine dieser Resourcen anzuzapfen … !

Kraft der Bewegung
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