Oder: Warum Forrest Yoga dein Leben verändert
Wenn dein Rucksack, den du jeden Tag schulterst nicht nur den Laptop beinhaltet, sondern auch ganz viele unverdaute Emotionen? Die sprichwörtliche Angst im Nacken, die Wut im Bauch und der Kloß im Hals begleiten uns alle. Nur unsere Strategien damit umzugehen unterscheiden sich.
Ich habe dreizehn Jahr in einem Büro gearbeitet. Davon hab ich mindestens die halbe Zeit für diese Arbeit gelebt und die andere Hälfte hab ich versucht, mehr oder weniger gekonnt, Ausgleich zu schaffen. Jahrelang vorrangig um wieder fit für die Arbeit zu sein. Veränderung geschieht nur langsam und mit einer gewissen Zähigkeit. Gewohnheiten, egal ob gut oder schlecht, lange genug gepflegt, sind schwer aus dem System zu bekommen.
Jahrelang dachte ich, es ist normal, das der Nacken nach einer 40h+ Woche schmerzt und – ja, das ich nur die Zähne zusammen beißen muss. Mich ein bisschen anstrengen muss um entspannter zu sein. Bis ich bei der Physiotherapie gelandet bin, weil meine Schulter komplett verklebt war und die Schmerzen groß waren.
Die Physiotherapeutin hat mein Weltbild zumindest insofern verändert, dass sie mir klar gemacht hat – wenn du in spätestens zehn Jahren kein „Dauerabo“ in der Physio haben willst, musst du was ändern. Laufen gehen zum Stressabbau ist gut, aber nicht genug.
Hier fiel das erste Mal das Stichwort „Yoga“. Ich hatte den Vorteil, das meine Oma mit mir als Kind Yoga gemacht hat und ich durchwegs gute Erinnerungen daran hatte. Meine ersten Yogaversuche im Erwachsenenleben scheiterten kläglich an zuviel Leistungsdruck im Kurs. Es hat sich angefühlt, wie im Job nur jetzt in der Sparte Bewegung. Damit veronnen wieder einige Jahre bis ich mich wieder auf die Matte gewagt hab. Ich habe diese Chance, die ich dem Yoga nochmal gegeben habe, nicht bereut.
Körperwahrnehmung will immer wieder geübt werden, bis sie immer mehr „in Fleisch und Blut übergeht“. Bis das Gehirn nicht mehr automatisch dazwischen funkt und sagt wo es lang. Bis ein Dialog entstehen kann und eine freie Entscheidung, was jetzt ansteht. Den meisten von uns wurde früh abtrainiert auf die eigenen Impulse zu hören. Es geht immer um Leistung und das Weiterkommen. Für mich war es eine lebensverändernde Erfahrung von außen zu hören, dass ich Yoga für mich mache und das ich meine Forrest Yoga Praxis eigenverantwortlich – nämlich ich für mich gestalte. Das ich auf mich und meine Körperweisheit hören und vertrauen kann. Und das Wichtigste: Das ich es (wieder)erlernen kann, diese Körperweisheit anzuzapfen und wahrzunehmen.
Du wirst nicht nach der erste Forrest Yoga Stunde „geheilt“ sein und keine Nackenschmerzen oder keine verspannte Schultern mehr haben. Aber du wirst deinen Körper anders wahrnehmen. Wenn es dir so geht wie mir, ist es ein bisschen wie „zu sich heimkommen“ oder auch „bei sich ankommen“. Wenn du Forrest Yoga weiterverfolgst, wirst du merken, es immer einfach wird, die Anspannung in deinen Schultern zu spüren bevor alles nur mehr ein einziger Schmerz ist – und nach und nach sie ein Stück mehr weg von den Ohren zu bringen und dort zu lassen.
Dein Nacken wird sich weicher anfühlen, mit jeder Praxis. Die „bessere“ Verbindung zum restlichen Körper folgt. Und damit kannst du ganzheitlichere Entscheidungen treffen. Mit allen deinen Sinnen und in dem du deine Körperweisheit miteinbeziehst.
Klingt alles nicht wirklich be-greifbar? Nachfühlbar? Ich habe eine Übung für dich. Eine Übung, du jederzeit machen kannst und die deine Achtsamkeit schult. Weil genau darum geht es: Dich im Umgang mit dir selbst, immer besser kennen zu lernen.
„Neck Release Pose“
Du setzt dich in eine für dich aufrechte bequeme Position (Sessel oder Schneidersitz).
Du nimmst deine Linke Hand und setzt dich auf deinen Handrücken dh. die Handfläche schaut nach unten.
Die andere Hand liegt bequem auf deinem Oberschenkel.
Neige jetzt langsam deinen Kopf nach rechts, in Richtung deiner rechten Schulter. Lass dir hier drei bis fünf Atemzüge Zeit.
Um aus der Position rauszukommen, bringst du die rechte Hand zur Wange und hilfst dem Kopf hoch – das ist ein wichtiger Teil, also nicht weglassen! Weil du mit diesem Kopf hochhelfen, dir selber eine liebevolle Geste angedeihen lässt – und zugleich auch die gerade gedehnten Muskeln entlastest und nicht sofort wieder anspannst.
Wiederhole dasselbe auch noch auf der anderen Seite. Ein Video dazu findest du hier